„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“

24.01.2023

So schallte es nach den Weihnachtsferien häufig aus dem Klassenzimmer der 5A des Luitpold-Gymnasiums Wasserburg. Eine 5. Klasse in Berlin – wie kann das sein?

Die 5A nahm neben der 6D und 7C am bundesweiten Mathematik-Wettbewerb Mathe im Advent teil – und gewann den ersten Preis als beste 5. Klasse! Was für ein großartiger Erfolg!

Mathe im Advent ist ein mathematischer Adventskalender, bei dem die Schülerinnen und Schüler jeden Tag eine Mathematikaufgabe lösen. Diese sind eingebettet in liebevoll erzählte und illustrierte Geschichten aus dem Wichteldorf und zeigen durch lebensnahe Problemstellungen die Bedeutung der Mathematik für das tägliche Leben. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto „Mathe für Planet A – endliche Ressourcen, unendliche Möglichkeiten“ und sensibilisierte die Teilnehmenden mit den Aufgaben u.a. für die globale Erwärmung. Viele Aufgaben bieten auch einen Blick über den Tellerrand, in dem der Bezug zu den realen Problemen erläutert oder die Mathematik dahinter erklärt wird. Die Teilnehmenden erhalten also Einblick in mathematische Themenfelder, die teilweise über den Schulstoff hinausgehen.
Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler von der 4. bis zur 9. Jahrgangsstufe im gesamten Bundesgebiet sowie an Schülerinnen und Schüler der deutschen Auslandsschulen. Den Erfolg von Mathe im Advent zeigen eine fast 20-jährige Tradition des Kalenders sowie knapp 200.000 Teilnehmende jährlich.
Mathe im Advent wird von Mathe im Leben in Kooperation mit der Deutschen Mathematiker-Vereinigung ausgerichtet und steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger.

Die 5A wurde also u.a. von den Wichteln Kasimir, Thjorven, Balduin, Fredi, Ylva, Ragna, Ada und Zehra durch den Advent begleitet und bastelte, tüftelte und knobelte an deren Aufgaben. Da wurden auch am Wochenende platonische Körper oder Papiersterne gebastelt.

Als beliebteste Aufgabe im Kalender 4-6 wurde die Aufgabe „Wichtelnde Wichtel VI“ gewählt, bei der man Wichtel Ollo helfen musste, seine Freunde Iffi, Ada, Hubertine, Walli und Oswald so zu beschenken, dass jedem eine Freude gemacht werden kann, aber niemand etwas bekommt, das er oder sie schon besitzt.
Mitte Dezember musste die Klasse dann noch die Zusatzaufgabe lösen, bei der eine Zahl zwischen 0 und 10.000 geschätzt werden musste, die möglichst nahe am halben Durchschnitt aller abgegebenen Zahlen liegen sollte. Da die eigene Schätzung die Zielzahl beeinflusste, gewannen die Teilnehmenden hier einen Einblick in das Teilgebiet der Spieltheorie. Diese Zusatzaufgabe entschied dann über die endgültige Platzierung und die 5A schaffte den 1. Platz unter allen teilnehmenden 5. Klassen.
Diese besondere Leistung verdient eine besondere Würdigung, weshalb die Klasse dank der Genehmigung durch die Schulleitung sowie einer sehr großzügigen Unterstützung durch den Elternbeirat und die Luitpoldiana Studiengemeinschaft, dem Förderverein des LGW, tatsächlich zur Preisverleihung nach Berlin fahren durfte. Diese fand bereits am 20.01.2023 statt, weshalb das Jahr 2023 mit Vorbereitungen und Planungen für die Fahrt nach Berlin startete.
Mit jedem Tag stieg die Vorfreude und am 19.01. war es dann endlich soweit! Zusammen mit Frau Villing und Frau Griebling ging es in die Bundeshauptstadt.

Reisetagebuch Berlin:

Donnerstag
Früh morgens bei frisch gefallenem Schnee trafen wir uns schon um 6:30 Uhr am Bahnhof Reitmehring und machten uns auf die weite Reise quer durch Deutschland. Mit RB, S-Bahn und ICE fuhren wir nach Berlin (zwischendrin verloren wir tatsächlich auch noch einen Wackelzahn), wo wir um 13:30 Uhr endlich ankamen.
Nur kurz bezogen wir unsere Zimmer im Hostel in Kreuzberg, bevor wir uns auf den Weg zum Reichstag, zum Brandenburger Tor und zum Alexanderplatz machten. Zwar schon im Dämmerlicht, dafür aber umso schöner beleuchtet, konnten wir die Highlights des Tages bewundern und fotografieren. Das Bandenburger Tor beeindruckte uns als Wahrzeichen Berlins ganz besonders.
Voller Vorfreude auf den nächsten Tag ging es schlussendlich auf die Zimmer und ins Bett.

Freitag
Nach einigem Irren durch den Irrgarten, den unser Hostel darstellte, stärkten wir uns bei einem feinen Frühstücksbuffet und machten uns auf den Weg ins Science Center des Deutschen Technikmuseums.

Im Mitmach-Museum des Science Center warfen wir mit Parallelspiegeln einen Blick in die Unendlichkeit, untersuchten mit einer Wärmebildkamera unsere Temperatur, erzeugten Wellen und Wirbelstürme und ließen unsere Sinne im Hexenhaus täuschen. Außerdem konnten wir in einer Oldtimeraustellung tolle Autos bewundern, in der Sonderaustellung „Reparieren“ echte Axolotl bestaunen und so einiges neues erfahren. Beispielsweise erfuhren wir, wohin die verlorenen Socken in der Waschmaschine gehen. Wir wussten schon, dass sie hinter den Gummi der Trommel wandern. Dass sie sich dort um den Heizstab wickeln und langsam auflösen, war uns allerdings neu. In der Ausstellung „Das Netz“ führte uns Roboter Tim herum.

Ein unglaublich spannender Vormittag neigte sich zu Ende und die Vorfreude auf die Preisverleihung stieg langsam an. Nach einer kurzen Stärkung machten wir uns also auf den Weg Richtung FU Berlin.
Dort stärkten wir uns am kostenlosen Buffet mit Muffins, Donuts, leckeren Säften und Fingerfood. Und dann ging es endlich ins Max-Kade-Auditorium. Zusammen mit knapp 1000 weiteren Gästen lauschten wir musikalischen Einlagen, spielten gemeinsam ein Spiel und durften endlich, endlich auf die große Bühne. Als beste 5. Klasse gewannen wir so einiges:

  • einen kleinen Buddy Bear Berlin, der ab jetzt in unserem Klassenzimmer zu bewundern sein wird,
  • einen Eintritt ins Deutsche Museum für die ganze Klasse,
  • einen Smart Cube, ein Spiel für Kopf-Geometrie mit dem Soma-Würfel, im Wert von 200 €,
  • ein Einheiten-Quartett und
  • eine Klassenlizenz für Edumaps.

Was für eine Ausbeute.

Nach der Preisverleihung schlenderten wir noch über den Mathe-Bazar, gewannen ein paar Preise am (kostenlosen) Glücksrad und machten uns geschafft, aber glücklich auf den Heimweg. Zurück im Hostel gab es ein besonders leckeres Abendessen und schon war der Tag um.

Samstag
Nach dem Frühstück besuchten wir noch mit gepackten Koffern die East Side Gallery und gewannen dort einen Einblick in die Geschichte der Berliner Mauer. In eisiger Kälte mussten wir dann auf den Bus warten und wären dabei beinahe erfroren. Zum Glück schafften wir es aber mit ein paar Sporteinheiten, uns warm zu halten. Am Hauptbahnhof besorgten wir uns noch eine Stärkung bei einem namhaften Donut- bzw. Burgerladen und dann ging es schon wieder zurück Richtung Wasserburg.
Im Gepäck haben wir viele schöne Momente und tolle Eindrücke aus der Hauptstadt.

Noch einmal einen Glückwunsch an die 5A zu ihrem großartigen Erfolg und herzlichen Dank an die Luitpoldiana und den Elternbeirat für die Unterstützung bei dieser einmaligen Fahrt, die allen sicher noch lange in positiver Erinnerung bleiben wird.

Ramona Griebling für die 5A