Warum Schrauben, Drehen und Mauern Zukunft hat 

23.05.2025

Handwerk hautnah: Unsere 9. Klassen entdecken berufliche Vielfalt

Die Berufswahl stellt für junge Menschen eine bedeutende Weichenstellung dar. Um unseren Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe praxisnahe Einblicke und fundierte Entscheidungshilfen zu geben, ist das Modul „Berufliche Orientierung“ ein fester Bestandteil desLehrplans in Bayern. 

Ein besonderes Highlight war in diesem Kontext der Besuch des von der Realschule Wasserburg organisierten Handwerkertags am 22. Mai.

Zur Vorbereitung dieses Tages hatten zwei neunte Klassen Besuch von Frau Hutterer, Chefin desortsansässigen Metallbaubetriebs, die mit Engagement und Überzeugungskraft für das Handwerk warb. Zunächst verdeutlichte sie den fundamentalen Unterschied zwischen Handwerk und Industrie: Während die Industrie auf Massenproduktion gleichartiger Güter setzt, entstehen im Handwerk oft einzigartige Produkte und individuelle Lösungen. 

Anhand von zehn überzeugenden Argumenten warb sie leidenschaftlich für handwerkliche Berufe: Handwerk mache unentbehrlich, da hier Maschinen und Künstliche Intelligenz keine Ersatzlösung seien – „ChatGPT, backe mir eine Hochzeitstorte!“ bleibe Zukunftsmusik. Gleichzeitig fördereHandwerk die Unabhängigkeit, da man selbst Reparaturen durchführen könne, schaffe Zufriedenheit durch Stolz auf das eigene Werk und biete Kreativitätsspielraum. Darüber hinaus sei das Handwerk sozial, international, nachhaltig und mache Handwerkinnen und Handwerker zu echten Expertinnen und Experten. Nicht zuletzt entwickele es Persönlichkeit und ermögliche – besonders nach Meister- oder Technikerabschluss – ein gutes Einkommen. 

Abschließend skizzierte sie die vielfältigen Karrierewege, die mit einer Lehre im Handwerk beginnen und über das Berufsabitur oder ein Duales Studium bis hin zu akademischen Laufbahnen führen können.

Gut vorbereitet und neugierig geworden, machten sich unsere Neuntklässler dann am Vormittag des Handwerkertags auf den Weg zur Realschule Wasserburg. Dort erwartete sie eine beeindruckende Leistungsschau: Bis zu 15 örtliche Handwerksbetriebe hatten ihre Stände aufgebaut, boten informative Gespräche an und hatten kreative Mitmachaktionen vorbereitet. Die Jugendlichen konnten selbst aktiv werden: Sie packten Schokoladenherzen in Folie ein, bogen filigrane Herzen aus Draht, mauerten mit Ziegeln oder schraubten Getränkekisten aus Holz zusammen. Die selbst gefertigten Produkte durften sie anschließend mit nach Hause nehmen. Diese praktischen Erfahrungen ermöglichten einen unkomplizierten Einstieg in die Welt des Handwerks und schufen eine lockere Atmosphäre für vertiefende Gespräche über Ausbildungsinhalte, Berufsaussichten und die Anforderungen der verschiedenen Gewerke.

Der Handwerkertag war somit eine rundum gelungene Veranstaltung, die unseren Schülerinnen und Schülern die Vielfalt und Attraktivität des Handwerks auf lebendige Weise näherbrachte. Solche authentischen Begegnungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Berufsorientierung und helfen, Horizonte zu erweitern und vielleicht sogar verborgene Talente zu entdecken. 

Ein herzlicher Dank gilt allen teilnehmenden Betrieben sowie den Organisatoren der Realschule für diese wertvolle Initiative.

Andrea Kaltenhauser